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Schachbezirk Karlsruhe e.V.

In einem daramtischen Match gelang dem DWZ-Underdog im Blitzen der Gesamtsieg nach Buchholz. Klaus Zeier stellte freundlicherweise folgenden Bericht zur Verfügung:

Trotz einiger Schwierigkeiten im Vorfeld gelang es eine schlagfertige Truppe zusammenzustellen. Nach Ansicht der Waldbronner Aufstellung waren wir deutlicher Favorit. Das einzige Brett an dem wir keinen deutlichen DWZ-Vorsprung hatten, war Brett 4, wo Waldbronn minimale Vorteile vorweisen konnte.

Der Kampf verlief anfangs gut für uns. Ich hatte am Spitzenbrett mit Schwarz schnell minimalen, aber anhaltenden Vorteil. Thomas stand gegen Französisch angenehm, Dominik mit Französisch ausgeglichen. Nur bei Ulrich war die Lage sehr undurchsichtig, da die Kontrahenten im Holländer recht eigenwillige Pfade betraten.

Die erste Entscheidung bahnte sich an Brett 4 an, wo beide Spieler nichts gegen zahlreiche Abtäusche einzuwenden hatten und ein Leichtfigurenendspiel entstand, in dem bei symmetrischer Bauernstellung gar nichts los war und ich mit einem baldigen Friedensschluss rechnete. Zu meiner Überraschung schien der Waldbronner aber doch noch Ambitionen zu haben, was ihn dazu veranlasste seine Königsflügelbauern nach vorne zu werfen, was eigentlich nur zu seinem Nachteil sein konnte. Wenig später hatte sich einer der Bauern zuweit vorgetraut und ging verloren, was ein leicht gewonnenes Endspiel für Dominik ergab. In der Zwischenzeit konnte ich nach einigen Ungenauigkeiten meines Gegners eine ohnehin etwas angenehmere Stellung weiter verbessern und Thomas baute eine beeindruckende Drohkullise vor dem gegnerischen König auf. Nur bei Ulrich wurde nach sehr ungewöhnlichem Verlauf langsam klar, dass der Gegner die bessere Stellung hatte. Zu diesem Zeitpunkt rechnete ich mit einem 3:1 Sieg für uns.

Und zuerst lief alles wie erwartet. Dominik und ich konnten unsere Gegner kurz hintereinander zur Aufgabe zwingen und Ulrich musste leider die Waffen strecken. Als ich aber in der Zeitnotphase wieder zu Thomas Brett kam, hatte sich dort die Situation gewandelt. Zwar hatte er wie zuvor auch schon einen deutlichen Zeitvorsprung (gut 5 Minuten gegen etwa 35 Sekunden für 4 Züge), jedoch hatte er bei seinen Angriffsbemühungen eine Qualität geopfert und danach schwach fortgesetzt, wodurch die Stellung nun klar schlechter war. Zu allem Überfluss schaffte Thomas auch nur noch 2 Züge bevor er auf der Suche nach spielbaren Zügen die Zeit ablaufen ließ. 2:2, BW: 5:5

Es war also ein Blitzentscheid notwendig. An Dramatik fehlte es diesem Finale wirklich nicht. Nach einer kurzen Verschnaufpause machten sich die Spieler mit vertauschten Farben wieder ans Werk. Bei mir ging im Blitz leider gar nichts. Aus der Eröffnung heraus stand ich schlechter und hatte weniger Zeit und stellte auch noch fröhlich Bauern ein. Am Ende wurde ich chancenlos mattgesetzt. Glücklicherweise hatte Dominiks Gegner einen unmöglichen Zug gemacht, was Thomas Gegner ihm in ohnehin verlorener Stellung gleich tat. 2:1 für uns, aber wegen der Berliner Wertung brauchten wir noch einen halben Zähler. Ulrich hatte ein ziemlich gleich aussehendes Läuferendspiel bei jeweils etwa 45 Sekunden Bedenkzeit. Leider übersah er ein Schach, was ihn seinen Läufer kostete. Bei diesem Stand war Aufgeben natürlich keine Option und so rannte der König selbst zwischen Dame, Läufer und König noch eine ganze Weile umher, bis er bei 3 Sekunden Restbedenkzeit mattgesetzt wurde.

Aus unserer Sicht eine sehr unnötige "Niederlage", dennoch gratulieren wir den stark kämpfenden Waldbronnern zum Gewinn des Bezirksmannschaftspokals und freuen uns auf die erneute Teilnahme am badischen Pokal.