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Schachbezirk Karlsruhe e.V.

Die Karlsruher Schachfreunde - letztjähriger Gewinner des Bezirksmannschaftspokals - spendeten dem Schachbezirk einen neuen Pokal. Herzlichen Dank dafür!
Einen spannenden Bericht vom "vorweggenommenen" Finale der Oberligisten Karlsruher SF und den SK Ettlingen schrieb Stefan Haas.

 

Eine so asymmetrische Halbfinalpaarung (DWZ-Schnitt 2134-2145 und 1743-1842) kann für unseren Bezirk nicht gut sein, wenn sich nur zwei Mannschaften für die Badische Ebene qualifizieren – dass es doch drei sein würden, erfuhren wir erst nach dem Spiel. Jedenfalls drohte heute eines der beiden stärksten Teams im Wettbewerb ausscheiden, und das sollten doch bitte nicht wir sein.

Zumindest von der Aufstellung her konnten wir recht zuversichtlich sein, doch die Partien sprachen zunächst eine andere Sprache. Lothar spielte etwas blutarm und ließ seinen Gegner schnell zum Ausgleich und zum halben Punkt kommen. Christoph ließ sich in der Eröffnung in eine schwierige französische Stellung locken, in der er seine Figuren unglücklich postierte und bald in einen gefährlichen Angriff geriet. Doch hier fand sein Gegner zunächst einige „beste Züge“ nicht und so konnte Christoph sich mit einem Qualitätsopfer etwas Luft verschaffen; allerdings revanchierte er sich bald mit einigen schwächeren Zügen und unterlag schließlich doch. Damit war klar, dass die beiden übrigen Partien gewonnen werden mussten.

Thomas, der in den letzten beiden Pokalfinals in Ettlingen glücklos gespielt hatte, schien diesmal in einer bekannten Variante der Nimzo-Indischen Verteidigung schon nach 7 Zügen einen „End-of-book-Error“ zu haben. Dreist schnappte er sich einen gegnerischen Mittelbauern und vernachlässigte erst einmal die Entwicklung seines Königsflügels. Doch nach Ansicht der führenden Siliziumschachspieler soll wohl alles korrekt gewesen sein; er konsolidierte sich bald und konnte seinen materiellen Vorteil problemlos realisieren. Etwas kniffliger war die Geschichte bei Andi. Zwar hatte er in einer ähnlichen französischen Stellung wie Christoph zunächst alles gut im Griff, doch sein Gegner brach in höchster Zeitnot mit einem Bauernopfer gewaltsam einen Angriff vom Zaun. Der ist ja auch inzwischen bekannt dafür, sich gerne auf eine 10-Züge-in-10-Sekunden-Situation einzulassen. Andi hatte dagegen ausreichend Zeit zur Verfügung, trotzdem schwoll die Wucht des Angriffs noch an. Dauerschach war zwar drin, doch angesichts des Mannschaftsstandes nicht erlaubt. Doch dann kam ihm der Gegner hilfsbereit entgegen: Erst nahm er im 39. den Druck heraus und ließ dann im 40. Zug (nachdem auch Andi gepatzt hatte) eine klare Gewinnmöglichkeit aus – eine harte Strafe für seine leichtsinnige Zeiteinteilung. Mit zehn Sekunden mehr hätte er das das locker gewonnen, doch so konnte Andi noch sein im Jugendtraining erworbenes Wissen zu „einfachen Turmendspielen“ gewinnbringend verwerten.

Diesmal hatten wir das Glück im richtigen Moment auf unserer Seite.      

 

 

Karlsruher SF

2269

2,5

:

1,5

SK Ettlingen

2187

1

Pfrommer, Christoph

(S)

2350

0

:

1

Zeier, Klaus

(W)

2188

2

Arnold, Lothar

(W)

2344

½

:

½

Jeitz, Christian

(S)

2184

3

Schlager, Thomas

(W)

2198

1

:

0

Dr. Gebhardt, Ulrich

(S)

2187

4

Vinke, Andreas

(S)

2184

1

:

0

Wehner, Roland

(W)

2188

 

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